Ob das nun pädagogische richtig oder falsch ist spielt keine Rolle den in der Branche läuft das nun mal so !!!
Das bestreite ich auch gar nicht.
Wenn man den kurzfristigen Interesse irgendwelcher Wirtschaftsmanager an einer möglichst schnellen Verwertung der Menschen auf dem Arbeitsmarkt folgt, dann ist
jede Ausbildung zu allgemein, zu lang, und zumindest zu 90% überflüssig.
Dann kann man mit dem gleichen Recht noch weitergehend in Frage stellen, ob man 12 oder 13 Jahre schulische Ausbildung braucht und die Kids nicht gleich an einem bestimmten Arbeitsplatz einer Verwertung zuführt.
Ausbildung, Studium? Purer Luxus!
Man fragt sich dann, warum unsere Gesellschaft sich diesen "Luxus" überhaupt noch leistet. Da dieser (Aus-)Bildungsluxus aber in allen hochentwickelten Industriestaaten noch nicht wegrationalisiert wurde, sondern Standard ist, macht anscheinend eine breit gefächerte Ausbildung doch Sinn, auch wenn der eine oder andere Wirtschaftsmanager aufgrund seiner Praxis-Scheuklappen das nicht einsehen will oder kann.
Zum Glück wird die Ausbildungspraxis (noch) nicht (ausschließlich) von diesen "Praktikern", die nicht über ihren speziellen Tellerrand hinausblicken können, bestimmt, sondern die Planung der Bildungsinhalte findet im Diskurs zwischen Pädagogen/Didaktikern (der Universitäten und des Kultusministeriums) mit der Wirtschaft statt.
Und das ist auch gut so!
Genau darauf wollte Virtograf in seinem Post hinaus.
Das ist mir schon klar - deshalb habe ich ja eingehakt.
In der Firmen sind keine Pädagogen sondern Menschen die dich nach deinen Leistungen bewerten
Ok - und wie kommt der Einzelne nun zu einem Leistungsprofil, das ihm möglichst breite Chancen auf seinem Arbeitsmarkt und flexible Anpassung an ein stark im Wandel begriffenes Tätigkeitsfeld garantiert?
Etwa durch eine frühe und enge Spezialisierung?
Eher nicht!
Diesbezüglich bin ich (und offensichtlich auch die Planer der Lehrinhalte staatlicher und privater Institutionen) andrer Meinung.
und nicht ob es Ehtisch korrekt ist dich nicht einzustellen.
Wo habe ich denn "ethisch" argumentiert?
Der Aspekt der Interessenwahrung des Einzelnen gegenüber den Verwertungsansprüchen der Wirtschaft ist hier natürlich auch relevant, wurde aber von mir bis jetzt noch nicht thematisiert.
Jole:
Und wie soll denn jemand merken, für welche 3d-Arbeitsbereiche er motiviert und begabt ist, wenn er nicht die Chance hat, zunächst einmal ALLES (und zwar einigermaßen ausgiebig) kennenzulernen??
Spezialisierung ist sicher irgendwann mal nötig - aber das kommt am Ende der Ausbildung oder in der Praxis und nicht am Anfang während der Lern- und Auspildungsphase - und letzteres ist das Thema des thread-Starters!
Sleepy:
Du wirst nach deinem Portfolio bewertet wie auch sonst sollten sich Firmen die besten Leute raussuchen.
Die Frage ist doch, durch welche Ausbildung jemand zu einem "Portfolio" befähigt wird, das ihn attraktiv für die Wirtschaft/Industrie macht (s.o. "Leistungsprofil"). Durch eine Schmalspurausbildung in einem sehr engen Tätigkeitsbereich (der womöglich morgen nicht mehr gefragt ist) oder durch eine Ausbildung, die breite Grundlagen vermittelt und dem einzelnen die Chance gibt, den Tätigkeitsbereich zu finden,der ihm am meisten liegt, für den er motiviert und begabt ist.
Selbst wenn du ein Praktikumsplatz bekommst bedeutet das nicht das du auch übernommen wird,
Ist mir bekannt - meinst du vielleicht eine Schmalspur-Ausbildung ändert daran was?
Im Studium lernst du auch nur 10% von dem was von dir später tatsächlich erwartet wird.
´Richtig, aber das ist so, seit es Schulen und Unis gibt - also seit ca.500 Jahren.
Scheint also doch seine Berechtigung zu haben.
Das ist nun mal die Realität.
Welche "Realität"?
Deine und die andrer kurzschlüssiger Pragmatiker?
Offensichtlich haben die zuständigen Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft eine andere Realitätsauffassung.