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3D design per Fernstudium/Lehrgang?

06.01.2019 23:16
 
graystDi. 08 Jan. 2019, 07:46 Uhr

Du bist kreativ, dynamisch, flexibel? Deine Geduld gleicht, der eines Engels und Deine Toleranzschwelle für Frustration gleicht einem Gebirge? Du lernst gerne neue Dinge und suchst gerne nach neuen Lösungswegen? Moderne Technologien begeistern Dich und Du möchtest gerne Ideen – auch die unmöglichen – bildlich gestalten?

Dann werde doch 3D-Artist!


So oder so ähnlich könnte man wohl im BIZ darüber lesen.

Heute gibt es viele Ausbildungs- und Studienangebote, die einem Versprechen, 3D-Artist, 3D-Animator, Illustrator etc. zu werden, und so bunt wie das Angebot ist die Abstufung der Qualität der Ausbildung.

Grundsätzlich kann - und das ist bei allen kreativen Fächern so - im Vorfeld nicht gesagt werden, dies oder jenes ist das richtige für Dich; da es zum einen auf die vermittelten Inhalte ankommt, viel mehr aber noch auf den Lernenden und was er daraus macht.

Gefühlt sind 75% der heutigen Dozenten, Inhaber etc. von Visualisierungsdienstleistern Quereinsteiger, da es zu ihrer Zeit (und hier schließe ich mal Graf | Ics mit ein) keine entsprechenden Ausbildungen und Studien gab.
Das Angebot ist noch recht frisch, wächst, und wird inhaltlich (noch) nicht reguliert (wir arbeiten daran).

Da also viele der heutigen Entscheider selbst einen sehr bunten Lebensweg haben und es um Leistung und Qualität geht, ist es ohne weiteres für einen Quereinsteiger möglich eine gut bezahlte Position zu erhalten, da oftmals Leistung/Qualität in Relation zur Geschwindigkeit ausschlaggebend sind.

Du brauchst also nicht zwingend einen großartigen Abschluss, wohl aber eine gute Mappe mit überzeugenden Arbeiten. Der Abschluss hilft natürlich, keine Frage - denn er gibt dem Arbeitgeber Auskunft darüber, dass bestimmte Grundlagen vorhanden sind.

Wichtig ist als Quereinsteiger viel mehr, dass man sich eine Sparte aussucht, in der man tätig werden möchte. Hierbei ist nicht nur die persönliche Präferenz entscheidend, sondern auch die Perspektive.

Je nach Sparte gilt es dann die Pipeline kennenzulernen und entsprechend die Software zu beherrschen

z.B. Architekturvisualisierung:

3D-Software: 3ds Max | Cinema4D
CAD-Software (die man mal gesehen haben sollte) Revit, ACAD | Allplan, ArchiCAD,
Renderer: Vray | Corona | Advanced Renderer...
Bildbearbeitung: Photoshop | Affinity Photo....

z.B. Gamedesign:

3D-Software: Maya | 3ds Max
Scultping Tools: Z-Brush, Mudbox
Animation: Motion Builder
Bildearbeitung: Photoshop | Affinity Photo | & Illustrator
....

z.B. Produktdesign/Visualisierung:
3D-Software: 3ds-Max | Cinema 4D
CAD-Software: Inventor | SolidWorks | AutoCAD,
Renderer: Vray | Keyshot | Advanced Renderer
Bildbearbeitung: Photoshop & Illustrator |Affinity .....


Inzwischen gibt es auch ein stetig wachsende Zahl von Studios die Blender einsetzen, aber der Großteil verzichtet darauf und wird es vermutlich noch eine ganze Weile machen.



 
SleepyDi. 08 Jan. 2019, 10:21 Uhr
Ich habe in der 90er ein Making of von Jurassic Park gesehen und war Fasziniert wie die Dinos als Mesh in den Film eingebaut wurden.
Ab diesem Zeitpunkt hatte ich 3D auf dem Radar. Einige Jahre später hab ich mir für glaube 45 DM eine Lite Versin von Monzoom gekauft. Kurze Zeit Später die Pro Version für 450 DM. Monzoom wurde später von Reflection aufgekauft und nochmal etwas später von Maxon. Monzoom steckt heute in Cinema4D drin.

Einige Jahre Später auch mit Cinema4D angefangen und bin durch Zufall in ein Studium "3D Game Art und Animation" reingestolpert und musste Maya lernen und bin bis heute dabei geblieben.

Zum Studium und meine Eindrücke:

Aus der Schule kannte ich, dass die Lehrer die Leistungen bewerten. Im 3D ist es zwar schön wenn man die Aufgaben lösen kann und somit die Schulischen Aufgaben lösen konnte. Aber in der Praxis reicht das nicht.

Ich würde jedem Empfehlen der 3D lernen will ein Studium zu machen aber nicht weil man dort soviel mehr lernt sondern weil einem das Studium die Möglichkeit gibt sich alles selber beizubringen.
Ich bin auf eine teure Privatschule gegangen wo es pro Woche unter 10 Stunden Vorlesung gab. (LOCKER)
Viele haben diesen Umsatz ausgenutzt um zuhause zu zocken und zu Chillen.
Ich hab das Studium immer als Vollzeit Job angesehen. Bin morgen um 9 in der Uni gewesen und nicht selten erst um 21 Uhr zuhause gewesen. (learning by doing)
Dazu kamen die Vorlesungstunden mir vor allem das technische Sahnehäubchen verpasst haben. Ich glaube dass viele nur wissen welche Knöpfe sie drücken müssen um ein Problem zu lösen aber sie wissen nicht warum und wieso. Und genau das kann man lernen in dem man sich mit dem ganzen langweiligen Technischen geösen beschäft.
Ich glaube das ist in den meisten fällen der Unterschied zwischen jemand der Studiert und nicht studiert hat.
Ich weiß auch nicht alles aber ich hab fast alles schon mal gehört und weiß nach was ich bei schwierigkeiten nachlesen muss. So ist es mir möglich Probleme vielleicht schneller und besser zu lösen als jemand der überhaupt keine Ahnung hat woran das liegen kann.

Was ich damit sagen will und das ist das wichtige: Wenn du glaubst du ziehst dein Studium irgend wie durch und hast am ende das Zertifikat (Abschluss) und die Branche Kämpft dann darum dich einzustellen, dann bist du auf dem Holzweg. Dir muss klar sein das ein Studium egal ob Fernstudium oder ein Richtiges Studium nur das Grundgerüst ist. Ich würde das Studium in seiner Wichtigkeit auf 30% einstufen und dass was du dir selber beibringen kannst auf 70% Das ist meine persönliche Einschätzung. Die Frage ist nun ob man sich die 30% selber beibringen kann ?
Deswegen sagte ich, das die 30% das Sahnehäubchen ist.
Beim Bewerben wirst du mit Studium keine Chance haben wenn dir die 70% fehlen, hast du die 70% bei der Bewerbung bringen dir die 30% den Vorteil gegenüber den leuten die sich die 70% selbst und ohne Studium beigebracht haben.

Im Studium hab ich mich oft gefragt was mir der ganze Shit bringt warum muss ich wissen was der Unterschied zwischen Global Illumination und Final Gather ist ?
Heute merke ich oft das mir dieses Wissen dabei Hilft die wissenslücken zu füllen bei den leuten die kein Studium haben.

Ich will nicht sagen das man ein Studium auf jeden Fall braucht. Aber ich hätte das was ich heute kann ohne Studium nicht lernen können wenn ich nebenbei voll berufstätig gewesen wäre. 8 Stunden Arbeiten und abends eine Stunde 3D machen reicht einfach nicht ich glaube nicht das man so auf einen grünen Zweig kommt um einen Job zu finden.

Ein 3D Studium sollte man ein bisschen so sehen als ob man einige Zeit ins Kloster geht und in dieser Zeit nichts anderes macht als 3D. Das ist ein 3D Studium und wenn man das genau so lebt egal ob Fernstudum oder richtiges Studium und wenn man dann zu den 5 besten gehört hat man eine Chance.

Das Tolle ist: Selbst wenn man bis nach dem Studium nicht so weit ist, das man in der Branche arbeiten kann, sollte man dabei bleiben und noch einige Zeit normal weiter machen (Ohne Kloster)
Dann hat man auch noch jahre Später Chancen.

Das ist meine persönliche Meinung die in meinem Fall so manifestiert wurde. Andere Menschen mag das anderst sein.
 
graystDi. 08 Jan. 2019, 10:58 Uhr
...
Ab diesem Zeitpunkt hatte ich 3D auf dem Radar. Einige Jahre später hab ich mir für glaube 45 DM eine Lite Versin von Monzoom gekauft. Kurze Zeit Später die Pro Version für 450 DM.

Ich würde jedem Empfehlen der 3D lernen will ein Studium zu machen aber nicht weil man dort soviel mehr lernt sondern weil einem das Studium die Möglichkeit gibt sich alles selber beizubringen.



Noch einer, der mit Monzoom anfing^^ - Bei mir war es Solid3D von DataBecker für die ersten Rotationskörper und dann Monzoom, um auch etwas mehr machen zu können ^^


Aber ich sehe es genau so wie Sleepy, was das Studium anbelangt. Die Zeit, die du dort hast um eigene Sachen zu machen ist unbezahlbar und nur mit Zeit schaffst du Dir Inhalte für Dein Portfolio.

Aus jedem Studium oder Ausbildung nimmst du etwas mit, mit dem Du etwas anfangen kannst - aber, du musst Dir immer das herausarbeiten, was für dich nützlich ist.

Bei mir war das Studium die Legitimation für etwas, das ich vorher schon Jahrelang Freiberuflich gemacht habe - übrigens auch privat und mit 5% inhalt aus dem 3d Bereich. Egal! Mitnehmen was geht.


 
TilationDi. 08 Jan. 2019, 12:47 Uhr
Wegen der Software: es war mir schon klar, dass es nur Kritik hagelt.
Aber man kann sich ohne jedes Risiko ein Bild von dem Handwerk machen.

Ob ich Geld für meine Arbeit will: nein. Ich verdiene gutes Geld in meine Branche, das reicht völlig.
Ich nutzte 3d dezeit eh überwiegend für das technische Zeichnen und 3d -druck. Da muss mich schon mal was antriggern, dass ich Lust auf rendern und so habe.
 
graystDi. 08 Jan. 2019, 13:57 Uhr
Wegen der Software: es war mir schon klar, dass es nur Kritik hagelt.
Aber man kann sich ohne jedes Risiko ein Bild von dem Handwerk machen


Aber wo wurde denn Blender kritisiert? Es ist halt ein Tool was nur wenig in der Branche eingesetzt wird. Wie geschrieben weitet sich das Feld der Nutzer aus, aber ich würde niemanden dazu raten es zu lernen.

^^
 
TilationDi. 08 Jan. 2019, 14:20 Uhr
Warum.niemandem?
Zu mir passt es perfekt.
 
graystDi. 08 Jan. 2019, 14:30 Uhr
Warum.niemandem?
Zu mir passt es perfekt.


Weil der Thread hier ja um die berufliche Neuorientierung geht
 
jonnydjangoDi. 08 Jan. 2019, 17:15 Uhr
Hi!
Ich würde aus meiner Warte zu Maya raten. Evtl noch zu 3dsMax. Man kanns auch mit Blender schaffen, es wird dir aber dtl schwerer fallen. Ich habe auch überwiegend mit Blender gearbeitet, hatte aber auch Erfahrung mit modo, lightwave und maya. Ich durfte überlappend beim ersten Projekt noch Blender benutzen. In größeren Studios ist alles auf die Pipeline angepasst und nichts lässt sich besser anpassen als Maya. Daher entwickelt sich (zumindest im vfx sektor) alles auf maya hin. Bei indie games ist allerdings Blender auch recht verbreitet.

Zu deinem Plan muss ich allerdings sagen, das viel wichtiger als dein tool, deine absolute hingabe ist. Nur wenn du wirklich fanatisch bist wirst du dich hier durchsetzen und an die richtig interessanten Projekte kommen. Wenns dir nur um den jobwechsel geht: das sollte machbar sein.
 
jonnydjangoDi. 08 Jan. 2019, 17:24 Uhr
Sorry für den doppelpost, aber am handy seh ich nix mehr.

3d designer und 3d artist ist übrigens ein unterschied. 3d designer sind mehr so technische zeichner auf low level (zumindest mein eindruck bisher, lass mich gern eines besseren belehren)

Ich ernähre mit 3d eine 4 köpfige familie im verblödet teueren umland von münchen. Studiert hab ich das nicht, nur immer genau hingehört was hier im ring diskutiert wird. Hier gibts wirklich nette Leute, ohne die ich sicher nicht den job hätte, den ich heute habe... Ich mache 3d seit ca 6 jahren, seit einem jahr in vollzeit (davor freelancen für indie games). Aktuell arbeite ich an Hollywoodfilmen mit (vfx). Davor war ich krankenpfleger, u.a. 9 jahre in der psychiatrie. Verglichen damit ist 3d balsam für die seele
 
SleepyDi. 08 Jan. 2019, 17:26 Uhr
Zum Thema passt ja definitv mit welcher Software man starten sollte.

Wer ein Studium macht, der wird so oder so zu Max Maya oder anderer Software gezwungen werden dann wird man wohl kaum mit Blender im Studium arbeiten.

Umgekehrt: Wer mit 3D anfangen möchte, der wird wohl kaum mit Max beginnen weil die Lizenz rund über 200 Euro kostet. Wer ein bisschen Geld investieren möchte könnte vielleicht mit Maya LT durchstarten.
Aber die günstigste und die sicherlich verknüftigste Wahl bleibt Blender.
(Nach der Führerscheinprüfung kauft man sich ja auch nicht gleich ein ein Porsche)

Solange man keine Studentenversionen nutzen kann, kann man genau so gut schon mal mit Blender seine ersten Erfahrungen machen warum auch nicht ?

Ich kenne nun auch schon einige Leute die es ohne Studium und mit Blender in die Branche geschafft haben.

EDIT: jonnydjango ist einer von Ihnen smile

Wer 3D zum Spaß und zum Hobby macht dem würde ich abraten viel Geld für teuere auszugeben. Ich finde es ja schon immer schrecklich wenn man ein 2 Jahres Vertrag im Fitnessstudio abschließen muss damit man den günstigsten Preis bekommt.



 
 

 


 
 
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