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Hallo Forum - und gleich die erste Frage

25.06.2012 17:43
 
NocturnMo. 25 Jun. 2012, 17:43 Uhr
Hallo 3D-Ring,

ich will mich zunächst vorstellen. Ich bin 30 Jahre alt, habe vor kurzem mein Studium im Bereich Kommunikationsdesign im Fachbereich Mediendesign abgeschlossen und vorher eine Ausbildung als Mediengestalter für Bild und Ton absolviert. Meine Berufserfahrung beträgt in Agenturanstellungen ca. 2 Jahre (Ohne Ausbildungszeit, Ohne Freelancerzeit). Ich bin 3D-Generalist mit sehr guten Fähigkeiten in den Programmen Maya und Blender, aber Schwerpunktmäßig Compositing Artist mit den Schwerpunkten Nuke und After Effects.

Meine liebste Arbeitsumgebung ist die Pipeline Maya-Mari(Ptex)-Vray-Nuke, aber auch in anderen Umgebungen komme ich klar. Photoshop, Illustrator und Indesign beherrsche ich zudem aus Praktikazeiten problemlos, genauso wie Premiere, Davinci Resolve und auch mit der Berbeitung von RED-RAWdaten in Redcine komme ich klar. Ich habe neben dem Studium als Compositor und Generalist einmal die Woche für einen Stundenlohn von 15€ (+Pendlerkosten ca. 300€ Monatlich) in einer Produktionsagentur für Werbung gearbeitet.

Nach dieser Einleitung auch gleich meine Frage:

Ich habe, jetzt da das Studium hinter mir liegt, vor nach Berlin zu ziehen und mich bei einem der 3 - 5 "Großen" in Deutschland im Bereich Film Postproduction zu bewerben (die mit dem Oskar, die mit dem Harry Potter und die mit dem Trix im Namen z.B.) Ich verfüge über ein sehr gutes Showreel im Bereich 3D, Film und Compositing und ein sehr gutes Portfolio (Stills, Foto, Bearbeitung, Illustration etc.). Offene Stellen im Bereich Compositing Artist scheint es dort ja zu geben. Sollte es zu einem Bewerbungsgespräch kommen (was ich hoffe) wird sich natürlich die Frage nach meinem Gehaltswunsch stellen.

Auf der Suche nach Richtvorstellungen bin ich auf einen Gehaltsspiegel gestossen, der im Mittelfeldbereich bei 200 - 300€ am Tag zu stehen scheint. Auf anderen Seiten auf einen angegebenen Stundenlohn zwischen 25 - 35 €, was sich ja decken würde. Vorweg: Mir ist klar, dass sich der Verdienst in dem Bereich natürlich nach Leistung und Qualität richtet, aber in dieser Hinsicht mache ich mir weniger Sorgen, da ich über wirklich sehr gute Arbeitszeugnisse und Arbeitsproben verfüge.

Andererseits findet man zu diesen optimistischen Angaben auch weniger schöne Prognosen was das Gehalt eines Artists angeht. Wo sollte ich anfangen zu verhandeln? Angesichts des Größenunterschieds der Firmen in denen ich bisher gearbeitet habe und den Zielfirmen in Berlin, meiner Qualifikation etc. würde ich tatsächlich auf die o.g. Zahlen zugreifen können? Kann ich tatsächlich dort sitzen und sagen: "Ich stelle mir etwas in der Richtung von 4000€ brutto im Monat vor".? Über Infos wäre ich dankbar...
 
TilesDi. 26 Jun. 2012, 09:58 Uhr
Wo sollte ich anfangen zu verhandeln?


Das kann dir so keiner sagen. Das kommt auf dein Können an. Und wo und für was du dich bewirbst.
 
NocturnDi. 26 Jun. 2012, 14:40 Uhr
Hi, danke für die Antwort

Also, bewerben würde ich mich, wie gesagt, bei einem der 5 Großen. Sprich Pixomondo, Rise Fx, Trixter evtl. Sehsucht etc. - Ort wäre wahrscheinlich Berlin. Die Stelle die ich anpeile wäre Compositor / Advanced Compositor / Nuke Compositor - schlimmstenfalls Junior Compositor. Die Anforderungen der Stellenausschreibungen erfülle ich problemlos - und was das Können angeht mache ich mir weniger Sorgen, wie gesagt, mein Showreel und mein Portfolio sowie meine Arbeitszeugnisse sind sehr vorzeigbar. Gibt es vielleicht Erfahrungen was die Bezahlung angeht?
 
AngborDi. 26 Jun. 2012, 14:43 Uhr
Irgendwie glaube ich nicht das dir da irgendwer aus der Branche eine verlässliche Antwort geben wird, schon allein da bei den meisten Unternehmen Gehälter unter eine Verschwiegenheitsklausel im Arbeitsvertrag fallen.
 
NocturnDi. 26 Jun. 2012, 15:07 Uhr
Sicher, aber denke das betrifft im Regelfall nur Personen die auch in der gleichen Firma arbeiten. Zudem kommt noch, dass man in der Anonymität des Internets ja schon mal etwas durchsickern lassen kann - würde evtl. gegen Dumpingpreise helfen...

Ausserdem muß es ja nicht auf den Cent genau sein - eine grobe Info die auf 100€ genau ist würde ja sehr reichen...
 
AngborDi. 26 Jun. 2012, 17:51 Uhr
Öhm nein das betrifft nicht nur Mitarbeiter, das ist ein Vertragsbruch (wie geschrieben entsprechende Klauseln steht im Vertrag) und ist ein Kündigungsgrund. Schlimmer noch es ist ein Vertrauensbruch zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber und wie wichtig Vertrauen in der Branche ist weißt du ja sicher selbst da du ja schon Erfahrungen sammeln konntest.
 
khaosDi. 26 Jun. 2012, 17:56 Uhr
Indeed.

EDIT: Das Portfolio scheint auch geheim zu sein ...
 
oonibblerooDi. 26 Jun. 2012, 18:48 Uhr
Auf der Suche nach Richtvorstellungen bin ich auf einen Gehaltsspiegel gestossen, der im Mittelfeldbereich bei 200 - 300€ am Tag zu stehen scheint. Auf anderen Seiten auf einen angegebenen Stundenlohn zwischen 25 - 35 €, was sich ja decken würde.


du musst schon unterscheiden ob freelancer oder festanstellung. alles zwischen 20 - 45 € pro stunde klingt für mich nach freelancing. die vergütung muss in diesem fall selbstredend relativ hoch angestezt sein, da du noch steuern zahlen musst, kraka etc. ausserdem ist dem freelancer nicht garantiert dass er den nächsten monat auch was zu tun haben wird.
auf ein festgehalt von den stundensätzen zu schließen ist für mich eine komplett neue sache und mmn nicht nachvollziehbar.

komplett unabhängig von deinem showreel wirst du so und so eine probezeit verpasst bekommen. dein showreel kann ja noch so gut sein, du musst dich erstmal in der firma beweisen und zeigen dass du dem entsprechenden workflow standhalten kannst.
ich kenne zu genüge showreels wo projekte verwurstet sind, in denen die entsprechende person höchstens freisteller gemacht, dateien sortiert, oder mal ein asset beigetragen hat. da kann das projekt noch so groß/gut gewesen sein, wichtig für mich als arbeitgeber ist einzig was mir der anwärter effektiv bringt und wie ich aus dem können und der leistung geld machen kann. der aller derbste composer bringt mir nicht viel, wenn er unterm strich zu langsam ist (genausowenig wie einer der schnell und schlecht ist).

große läden sind nicht groß weil sie wie verrückt mit geld umsichschmeissen. wenn du leitende positionen bekleidet hast stehst du mit sicherheit anders da, als wenn du aushilfskraft warst. dabei ist dann sogar relativ egal dass du echt derb bist. du wirst dich dann möglicherweise erst hocharbeiten müssen (was je nach leistung möglicherweise sogar relativ schnell in 1-2 jahren passieren kann). du musst halt beweisen dass du verantwortung übernehmen kannst und leistung bringst.

da ich weder dein portfolio kenne, noch deinen lebenslauf, oder gar dich als person, würde ich ohne mit der wimper zu zucken sagen, dass 4k extrem hoch angesetzt sind für eine nicht leitende position. aber da musst du halt selber wissen was deine verhandlungsbasis sein soll. immerhin weisst du ja von dir dass du mit den großen ohne nennenswerte einarbeitungszeit mithalten kannst und deinem potentiellen arbeitgeber gut genug sein wirst. da sollte die gehaltsvorstellung ja kein nenneswertes problem darstellen
 
NocturnDi. 26 Jun. 2012, 19:24 Uhr
Hi und danke für die Antworten,

bzgl. meines Showreels und des Portfolios: Tut mir echt leid, aber auch ihr wisst wie engmaschig die Szene in Deutschland ist - und mein "Genörgel" in Verbindung mit meiner Person bzw. meinem zuzuordnenden Portfolio kann schnell eine Selbstdemontage sein... und ich möchte das irgendwie nicht eingehen... Ich hoffe ihr versteht das.

Der Unterschied zwischen Freelancer und Angestellter in der Bezahlung ist mir sicher bekannt, immerhin hab ich selbst auch fast 4 Jahre als Freelancer gearbeitet und bin ganz gut über die Runden gekommen - aber viel Neues gelernt hab ich dabei weniger. Natürlich kenne ich auch die Kriterien und die Anforderungen, sowie die Verbindungen zum Gehalt - steht alles ausser Frage - hilft mir aber nicht bei der Frage "was stellen sie sich denn unter ihrem Gehalt vor?". Komischerweise ist das z.B. in den USA weniger ein Problem. Bei Projekten dort gab es nie Probleme über Geld zu sprechen... egal ob Mitarbeiter, Arbeitgeber und Fachkräfte, da hat jeder bereitwillig darüber gesprochen. Ich denke da ist Deutschland mal wieder zu zugeknöpft...
 
LamarcMi. 27 Jun. 2012, 08:27 Uhr
Zugeknöpft würde ich das nicht nennen. Es gibt gute Gründe Gehälter geheim zu halten, das hängt auch mit Erfahrungen in den vergangenen Jahrzehnten zusammen. Du kannst das nicht mit den USA vergleichen wo die Lebensphilosophie eine ganz andere ist. Das fängt schon bei dem Thema Selbstprostitution - ähh sorry selbstvermarktung an und hört bei Datenschutz- und Arbeitsschutz-bedenklichen Zuständen auf.

Was ich damit sagen will - es ist nicht alles Gold was glänzt.
Aber da du das Beispiel USA einmal anführst - Im Sinne der Selbstvermarktung wäre ist es wiedersprüchlich das Showreel nicht zu zeigen. Denn Bekanntheit ist dein bester Freund als Artist - am Ende des Tages könnte immerhin ein Arbeitgeber auf dich zukommen statt das du auf Ihn zugehen musst

Zwecks Gehalt. Möglich ist alles und nichts. Jenachdem wie du es anfässt und wenn du tatsächlich der Burner bist - könnten 2500-3000euro drin sein.

4000 in Deutschland - wenn ich mir jetzt noch Gehaltserhöhungen vorstelle - nunja - Soviel verdienen auch Firmenchefs - von daher etwas übers Ziel hinausgeschossen. Du darfst ja nicht vergessen. Als Artist hast du noch Junior-/Senior Artdirektoren über dir, vieleicht sogar auch noch nen Abteilungsleiter etc etc - je nach Position müssen die ja noch mehr verdienen als du! Kann passieren das du auch das 1. Jahr für nen Hungerlohn arbeiten(800-1000euro) musst um wie die anderen schon beschrieben haben - dich in der Firma zu beweisen. Es geht auch ein Stück darum das du dich als Angestellter beweist - manches läuft ja doch anders ab als wenn man Freiberuflich unterwegs ist.
 
 

 


 
 
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