Ich hab ja mit FanArt so generell meine Schwierigkeiten, nicht nur, weil man sich da rechtlich in einer Grauzone bewegt, sondern wenn man selbst eine Geschichten umsetzt, "dann hat man was eigenes...", um mal bei Loriot zu klauen (hüstel).
Aber auch deine Comic-Science-Fiction-Verehrung krankt zuvorderst an der Dramaturgie. Eine Geschichte hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Als ich zum ersten Mal diese Banalität gelesen habe, hab ich nur den Kopf geschüttelt. Aber es stimmt tatsächlich (die Weisheit ist übrigens zweieinhalb Tausend Jahre alt und stammt aus dem Buch "Poetik" von Aristoteles. Sie gilt bis heute praktisch unverändert):
- Der Anfang (die Exposition) stellt die Figuren vor und den Rahmen der Geschichte.
- Die Mitte (die Komplikation) gibt Druck auf den Konflikt, der die Spannung aufbaut.
- Das Ende (die Katharsis) löst die Geschichte schließlich auf.
Zwischen diesen drei Akten sitzen (wiederum im einfachsten Fall) zwei so genannte Plot Points, mehr oder weniger überraschende Wendungen, die die Handlung vorantreiben und zum nächsten Erzählschritt überleiten. Der erste Plot Point reitet deinen Helden in den Scheibenkleister rein, der zweite öffnet den Weg, der ihn wieder raus führt.
Dazu ließe sich noch einiges mehr erzählen, aber die Wikipedia-Seite
Erzähltheorie soll hier als Startpunkt erst mal reichen.
Wenn du vor der Fleißarbeit eine stimmige Geschichte auf dem Tisch hast, die witzig, dramatisch, spannend oder was auch immer ist, kannst du auch mit einem Zeichenstil Publikum begeistern, der im Vergleich zu deinem einfach nur lausig ist. Schreib's auf und lass die Geschichte von Freunden, Eltern oder Hollywood-Regisseuren gegenlesen. Wenn du begeisterte Reaktionen bekommst, kennst du dein nächstes Projekt. Für deine Ultrakurzfilme sind Witze für den Anfang sicher eine gute Vorlage, aber du kannst dir natürlich auch überlegen, wie du für einen Action-Shortie bis zum überraschenden Ende atemlose Spannung aufbaust. Umgekehrt kannst du mit etwas Training der begnadete Animator werden und du wirst es trotzdem versauen, wenn die Geschichte dahinter nicht funktioniert. Oder mit den Worten des Trickfilm-Regisseurs John Lasseter: "story matters!"
Den Buchtipp von Angbor kann ich übrigens nur wärmstens empfehlen. Das "Animator's Survival Kit" ist das Grundlagenwerk schlechthin. Für's Vorwort und die nicht gerade wenigen Notizen zu den Zeichnungen sind zwar Englischkenntnisse ganz nützlich. Falls die nicht vorhanden sind, kann man aber allein aus den Skizzen mehr rausholen, als aus so manch anderem Buch.