GastMo. 28 Jun. 2010, 14:40 Uhr
Die Spieleindustrie ist mehr Schein als Sein! Sie lebt praktisch von ihrem Hype. Es gibt immernoch genügend Fanboys, die bereit sind für die Mitarbeit an einem großen Titel auf alles zu verzichten. Die meisten kommen direkt vom Studium und kennen auch nichts anderes. Das wird leider von den Studios gnadenlos ausgenutzt.
Ich war selbst mal bei Chimera Entertainment in München!
Dort gab es mehr Praktikanten als Festangestellte, auf die ein Großteil der Arbeit abgewälzt wurde. Arbeitszeiten von 60 bis 65 Stunden pro Woche ohne Ausgleich und dabei Urlaubssperre für den gesamten Projektzeitraum. Bei anderen Studios sieht das genauso aus!
Am heftigsten ist das in der Branche so beliebte Luftballonsystem! Zum Anfang eines neuen Projekts wird das Team verdoppelt und gegen Ende wieder auf das Coreteam runter geschrumpft. Das heisst es gibt für die meisten Leute in der Spieleindustrie keine Arbeitsplatzsicherheit!
Das würde ich ja alles noch in Kauf nehmen, wenn die Vergütung dabei stimmt, aber leider ist nichtmal das der Fall! Ich bekomme jetzt gut das Dreifache.
Ich weiss nicht ob ihr es bemerkt habt, aber die Spielebranche sucht im Moment händeringend nach Programmierern. Die waren nämlich in den letzten Jahren so intelligent in andere Bereiche zu wechseln. Einige Top-Programmierer aus der Spieleindustrie sitzen heute bei Nvidia, SAP, EADS oder deren kleineren Outsourcing-Firmen. Ich kenne dort einige, die nicht nur gut verdienen, sondern aufgrund ihres know-how´s praktisch unkündbar sind.
Meiner Meinung nach ist die Spieleindustrie mit dieser Mentalität auf dem besten Weg sich selbst zu ruinieren. Schade!
Grüße,
Thorsten