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Must Read Artikel

28.06.2010 12:51
 
HelliMo. 28 Jun. 2010, 12:51 Uhr
Ein sehr interessanter Artikel. Leider auch sehr wahr, ich bin ebenfalls der Meinung das es mit unserer Industrie immer mehr Richtung unterbezahlter Jobs mit Burnout Garantie geht.

http://sinisthesia.blogspot.com/2010/06/tragic-plight-of-hollywood-vfx.html
 
GastMo. 28 Jun. 2010, 14:40 Uhr
Die Spieleindustrie ist mehr Schein als Sein! Sie lebt praktisch von ihrem Hype. Es gibt immernoch genügend Fanboys, die bereit sind für die Mitarbeit an einem großen Titel auf alles zu verzichten. Die meisten kommen direkt vom Studium und kennen auch nichts anderes. Das wird leider von den Studios gnadenlos ausgenutzt.

Ich war selbst mal bei Chimera Entertainment in München!
Dort gab es mehr Praktikanten als Festangestellte, auf die ein Großteil der Arbeit abgewälzt wurde. Arbeitszeiten von 60 bis 65 Stunden pro Woche ohne Ausgleich und dabei Urlaubssperre für den gesamten Projektzeitraum. Bei anderen Studios sieht das genauso aus!

Am heftigsten ist das in der Branche so beliebte Luftballonsystem! Zum Anfang eines neuen Projekts wird das Team verdoppelt und gegen Ende wieder auf das Coreteam runter geschrumpft. Das heisst es gibt für die meisten Leute in der Spieleindustrie keine Arbeitsplatzsicherheit!
Das würde ich ja alles noch in Kauf nehmen, wenn die Vergütung dabei stimmt, aber leider ist nichtmal das der Fall! Ich bekomme jetzt gut das Dreifache.

Ich weiss nicht ob ihr es bemerkt habt, aber die Spielebranche sucht im Moment händeringend nach Programmierern. Die waren nämlich in den letzten Jahren so intelligent in andere Bereiche zu wechseln. Einige Top-Programmierer aus der Spieleindustrie sitzen heute bei Nvidia, SAP, EADS oder deren kleineren Outsourcing-Firmen. Ich kenne dort einige, die nicht nur gut verdienen, sondern aufgrund ihres know-how´s praktisch unkündbar sind.

Meiner Meinung nach ist die Spieleindustrie mit dieser Mentalität auf dem besten Weg sich selbst zu ruinieren. Schade!

Grüße,
Thorsten
 
SilverwingMo. 28 Jun. 2010, 17:36 Uhr
Kann dem ganzen noch das HIER hinzufüfen.
Bestätigt auch meine Meinung von der Branache nicht nur in Deutschland.
 
GastMo. 28 Jun. 2010, 18:28 Uhr
Viele glauben halt in der Film- und Spieleindustrie steckt das große Geld, aber ein hoher Umsatz von mehreren Milliarden heisst gar nichts. Es kann trotzdem ein Minusgeschäft sein, denn die Ausgaben sind ja auch astronomisch.
Die kleineren Studios machen sich oft zu 100% abhängig von Publishern, weil die als Gegenleistung natürlich mit reden. Ich weiss bei Chimera wurde ständig irrgendwelchen Publishern Honig ums Maul geschmiert, um ein Folgeprojekt finanzieren zu können. Das ist doch nicht Sinn der Sache!!!

Die Artists sind aber in gewisser Weise auch selbst schuld, wenn sie alles mit sich machen lassen. Blöd nur, wenn die Praktikanten für den gleichen Job schon schlange stehen, wo wir wieder bei den Fanboys wären.

Grüße,
Thorsten
 
HelliMo. 28 Jun. 2010, 23:26 Uhr
Ich finds zu einfach zu sagen "Die Leute sind selbst schuld". Wenn du z.B in die Branche reinkommen willst musst du sogut wie alles über dich ergehen lassen. Bist du erstmal in der Branche mußt du verdammt gut sein und/oder Vitamin B haben um weiter zu kommen.

Imho wäre das einzig richtige und sinnvolle eine globale Gewerkschaft, also für US und EU. Das wäre imho das einzige das zum gewünschten Erfolg führen würde. Alles andere ist nicht machbar da, wie es halt mal so ist in der Wirtschaft, ein einzelner nichts ausrichten kann.
 
GastDi. 29 Jun. 2010, 11:05 Uhr
Wenn du z.B in die Branche reinkommen willst musst du sogut wie alles über dich ergehen lassen


Das ist nicht richtig! In dem Moment, wo man voll ins Projekt eingebunden ist (egal ob Einsteiger oder Profi) hat man immer eine gute Verhandlungsposition. Besonders gegen Mitte oder Ende des Projekts fahren die meisten Studios auf extrem dünnem Eis. Das heisst es darf niemand ausfallen!

Und das sollte man auch als Praktikant nutzen. Man kann z.B. eine Festanstellung nach dem Praktikum aushandeln. Wenn der Arbeitgeber das nicht vertraglich zusichern will, dann sollte man sich sowieso besser nach einer neuen Firma umsehen. Auch Überstunden in Urlaubstagen anrechnen lassen geht immer!!!

Was viele vergessen ist, dass 3D Artists aus der Spieleindustrie auch in anderen Industriezweigen extrem gefragt sind. Ein Kollege von mir ist jetzt z.B. bei Voith für Simulationen und Windkanalmodelle zuständig. Ich selbst arbeite an virtuellen Trainingsumgebungen z.B. für die Polizei. Nur mal als Beispiel!

Grüße,
Thorsten
 
AngborDi. 29 Jun. 2010, 11:51 Uhr
Tofo was ich gerade bei der Diskussion extrem lustig finde ist das du hier über die Herangehensweise mit den Praktikanten schimpfst auf der anderen Seite aber erst vor ein paar Tage ein Jobanzeige hier auf dem Ring geschallten hast, die dann auch noch "3D-Artist gesucht" hies (was für mich eher in Richtung Festanstellung oder Freelancejob geht vom Titel her).
 
GastDi. 29 Jun. 2010, 13:01 Uhr
Das war auch genauso gemeint wie es zunächst dort stand! Ich sehe da kein Problem!
Eine Ausschreibung für ein Praktikum gibt zusätzlich auch denjenigen eine Chance, die noch keine Berufserfahrung haben. Das schließt aber eine Bewerbung für eine Festanstellung nicht aus!

So ein Praktikum ist ansich keine schlechte Sache, um mal in eine Firma rein zu schnuppern und macht sich auch gut im Lebenslauf. Besonders wenn man frisch vom Studium kommt.

Was ich sagen will! Es ist ein Unterschied, ob man sein halbes Team aus Praktikanten aufbaut, die dann viele unbezahlte Überstunden machen müssen und mit einer eventuellen Chance auf Übernahme so lange wie möglich hin gehalten werden. Oder ob man Praktikanten als zukünftige Mitarbeiter sieht. Eine Art Probezeit also!

Grüße,
Thorsten
 
HelliDi. 29 Jun. 2010, 13:19 Uhr
Klar in kleine Firmen kommt man immer rein und findet auch wieder einen Job sobald man ein wenig Erfahrung hat. Diese Jobs sind meist nicht wirklcih gut bezahlt vergleicht man die Arbeitszeiten sowie das Ausbildungsniveau der Arbeiter mit anderen Akademikern.

In Oesterreich ist es nicht ungewoehnlich das man mit 1800-2200 brutto nach hause geht wovon einem dann vielleicht 1100-1500 netto uebrig bleiben und das mit sagen wir 2-3 Jahren Berufserfahrung.

Programmierer mit der selben Berufserfahrung und einer aehnlichen langen akademischen Ausbildung bzw dem selben akademischen Titel werden um einiges besser bezahlt, nur so als Beispiel.

Unsere Branche ist was Gehaelter, Arbeitszeiten und Einstellungen angeht sehr gepraegt durch Angebot und Nachfrage. Es gibt eine hoehere Nachfrage als es tatsaechlich Jobangebote gibt was natuerlich ohne Gewerkschaft in schlechter bezahlten Loehnen endet.


Ganz schlimm wirds dann wenn man teilweise in die AAA Gamesbranche oder Featurefilm Bereich reinkommen will. Da arbeitet man dann auch nicht selten trotz mehrjaehriger Berufserfahrung im commercial Bereich wieder als schlecht bezahlter Junior Artist.
 
GastDi. 29 Jun. 2010, 14:11 Uhr
Diese Jobs sind meist nicht wirklcih gut bezahlt vergleicht man die Arbeitszeiten sowie das Ausbildungsniveau der Arbeiter mit anderen Akademikern.


Das hängt stark von der Firma ab. Kann man so allgemein nicht sagen.

Ganz schlimm wirds dann wenn man teilweise in die AAA Gamesbranche oder Featurefilm Bereich reinkommen will. Da arbeitet man dann auch nicht selten trotz mehrjaehriger Berufserfahrung im commercial Bereich wieder als schlecht bezahlter Junior Artist.


Absolut! Darum selber schuld, wenn man da unbedingt rein kommen will. Ich sehe darin keinen Vorteil!
Man schuftet sich ab und bekommt das gleiche Geld, wie jemand der im Supermarkt Regale einräumt. Das ist eben genau dieses Fanboy Prinzip. Man will ja unbedingt an einem AAA Titel mitarbeiten, auch wenn man nur einen Grashalm texturiert.

Daran wird auch eine Gewerkschaft nichts ändern, denn sie vertritt auch nur die Interessen der Arbeitnehmer.

Grüße,
Thorsten
 
 

 


 
 
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